Konzerngeschäftsbericht 2015 - Wohnbau Bonn GmbH

2015 Konzerngeschäftsbericht Konzernlagebericht 6 Wirtschaftliches Umfeld Deutschland Die deutsche Wirtschaft erwies sich auch 2015 trotz der an- haltend schwierigen Lage in Europa als robust. Das preisbe- reinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Vergleich zum Vorjahr um 1,7% (2014: 1,6%). Die Inflationsrate sank weiter. 2015 lag sie mit nur noch 0,3% nochmal deutlich unter dem ohnehin schon niedrigen Vorjahres- wert (0,9%). Der Rückgang der Teuerungsrate ist im Wesentli- chen durch die Preisentwicklung der Energieprodukte geprägt. Auch wenn die Stabilisierung der Teuerungsrate auf einem höheren Niveau wünschenswert wäre, profitierte der deut- sche Arbeitsmarkt im Berichtsjahr von der guten konjunkturel- len Entwicklung. Im Jahr 2015 lag die Arbeitslosenquote bei durchschnittlich 6,4% (Vorjahr 6,7%). Im Jahresdurchschnitt 2015 wurden im Vergleich zum Vorjahr 329.000 zusätzliche Erwerbstätige gezählt. Damit stieg die Erwerbstätigkeit 2015 auf rund 43,3 Millionen und damit auf einen Rekordwert. Immobiliensektor Die Mietenentwicklung in Deutschland wurde unverändert getragen von der anhaltend großräumigen Zuwanderung aus strukturschwachen Gebieten in die Ballungszentren mit ihren vielfältigen beruflichen, infrastrukturellen sowie kulturellen Angeboten, wodurch in diesen Gebieten, aber auch in vorge- lagerten Regionen, der Neubaubedarf steigt. Während in den Metropolen vor allem die zusätzliche Wohnungsnachfrage gedeckt werden muss – wobei der Nachfragedruck durch die Migrationsströme noch verstärkt wird – stehen in metropol- ferneren Gebieten Ersatzneubau und die Befriedigung der Be- dürfnisse spezieller Nachfrager-Gruppen (z. B. junge Familien oder Senioren) im Mittelpunkt. Im Jahr 2015 lagen die Nettokaltmieten in Deutschland ge- mäß Verbraucherpreisindex um 1,2% über dem Vorjahreswert (2014: +1,5%). Wie auch im Jahr zuvor lag der Anstieg der Wohnungsmieten somit deutlich über der am Verbraucher- preisindex gemessenen Inflationsrate. Trotz der jüngsten Preisrückgänge im Energiesektor sind – langfristig betrachtet – die Energieträger der größte Preistreiber bei den Wohnkos- ten. Die Verbraucherpreise für Gas, Heizöl und andere Haus- haltsenergie sind seit dem Jahr 2000 um 95% gestiegen, wäh- rend die Nettokaltmieten bundesweit seit dem Jahr 2000 nur um 20% zulegten. Im Jahr 2015 wurde in Deutschland der Bau von rund 309.000 Wohnungen genehmigt. Gemäß Statistischem Bundesamt (Destatis) waren das 8,4% bzw. knapp 24.000 Wohnungen mehr als im Vorjahreszeitraum. Das historisch niedrige Zinsniveau (im Gesamtjahr 2015 lag der Leitzins der EZB konstant bei 0,05%) schlägt sich in güns- tigen Finanzierungsmöglichkeiten nieder, welche den Nach- fragedruck nach Immobilieninvestitionen weiter verstärken. Gemäß einer aktuellen Studie des Immobiliendienstleiters Savills zeigte sich der Wohninvestmentmarkt im Jahr 2015 deutlich kleinteiliger als in den Jahren zuvor, dennoch stieg das Volumen auch aufgrund fusionsbedingter Transaktionen bör- sennotierter Unternehmen gegenüber 2014 deutlich an. So- mit wechselten 255 Wohnungspakete den Eigentümer (2014: 254) und die Zahl der gehandelten Wohneinheiten summierte sich auf ca. 319.500 (+33%). Zu den Städten mit den meis- ten gehandelten Wohnungen zählten neben Metropolen wie Berlin und Hamburg auch ostdeutsche Städte, etwa Dresden und Leipzig. Konzern Lagebericht 2015

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