Konzerngeschäftsbericht 2016 - Wohnbau Bonn GmbH

41 Konzerngeschäftsbericht 2016 | Konzernlagebericht Konzernlagebericht für 2016 1. Wirtschaftliches Umfeld a) Deutschland Die deutsche Wirtschaft erwies sich auch 2016, ungeachtet der anhaltend schwierigen Lage in Eu- ropa und der Welt, als außerordentlich stabil. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 % (2015: + 1,7 %). Analog der vorangegangenen Jahre ist die positive Entwicklung der deutschen Wirtschaft auf eine starke Binnennachfrage zurückzuführen. Neben dem privaten Konsum, der von steigenden Ein- kommen und gesunkenen Energiepreisen profitierte, trugen aber auch die staatlichen Konsumaus- gaben wesentlich zur guten Konjunktur bei. Letztere waren insbesondere von hohen Ausgaben im Zusammenhang mit der Unterkunft und Integration von Flüchtlingen gekennzeichnet. Dabei blieb die Inflation weiter auf einem niedrigen Niveau. 2016 lag sie mit 0,5 % in etwa auf der Höhe des Vorjahres (+ 0,3 %). Maßgeblich verantwortlich für die nach wie vor niedrige Teuerung war die weiterhin verhaltene Entwicklung der Energiepreise. Der deutsche Arbeitsmarkt profitierte von der guten konjunkturellen Entwicklung. 2016 lag die Arbeitslosenquote mit durchschnittlich 6,1 % um 0,3 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert (6,4%). Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes sind die Reallöhne im Jahr 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 % angestiegen (Nominallöhne + 2,3 %), womit die Erhöhung deutlich über der Inflationsrate lag. b) Immobiliensektor Ungeachtet zwischenzeitlich in Kraft getretener neuer gesetzlicher Regulierungen bei Be- stands- und Neuvertragsmieten konnte die Wohnungswirtschaft von der konjunkturellen Ent- wicklung profitieren. Vor allem Zuwanderungen aus dem In- und Ausland, in Verbindung mit Wohnungsengpässen in den wachsenden Großstädten, führten im vergangenen Jahr zu wei- ter steigenden Mieten. Das galt vor allem für die großen Ballungsräume, wo steigende Haus- haltszahlen Grundlage für wachsende Mieteinnahmen und sinkenden Wohnungsleerstand sind. 2016 lagen die Nettokaltmieten in Deutschland gemäß Verbraucherpreisindex um 1,2 % über dem Vorjahreswert (2015: + 1,2 %). In zahlreichen ländlichen Räumen fiel die positive Entwick- lung allerdings schwächer aus. Insgesamt bleibt der Neubaubedarf, insbesondere in Ballungsräumen, weiterhin sehr hoch. Während in den Metropolen vor allem der zusätzliche Wohnungsbedarf gedeckt werden muss, stehen in metropolferneren Gebieten eher Ersatzneubau und die Befriedigung der Bedürfnisse spezieller Nachfragegruppen (z. B. junge Familien, Singles oder Senioren) im Mittelpunkt. Neben dem Nachfragedruck führen immer höhere Bauauflagen, Standards und Erwerbsnebenkosten vielerorts zu steigenden Baupreisen. Im Jahr 2016 wurde laut Statistischem Bundesamt (Destatis) in Deutschland der Bau von ins- gesamt 375.400 Wohnungen genehmigt (+ 21,6 %). Die im Jahr 2009 begonnene positive Ent- wicklung setzte sich somit auch im Jahr 2016 fort. Eine höhere Zahl an genehmigten Wohnun- gen hatte es zuletzt im Jahr 1999 mit 440.800 Wohnungen gegeben.

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